1972 in Ulm geboren, aufgewachsen bin ich in Stuttgart.
1981 fing ich an, Cello zu spielen: was für angenehme Frequenzen!
Als ich ein Jahr später das „blaue Album“ der Beatles hörte, war es um mich geschehen: Rock 'n' Roll musste her!
Erste Gehversuche an der Gitarre 1985, das Folk-Buch rauf und runter gespielt, den Blues und Led Zeppelin entdeckt.
1987 brauchte die Schulband jemand am Kontrabass. Autodidaktischer Einstieg, Tanzmusik bis die Finger bluteten. Dabei den Jazz entdeckt und ab da viele Jahre Real Book rauf und runter gespielt.
Für DM 140,- habe ich meinen ersten E-Bass gebraucht erstanden (Ibanez Telecaster Bass aus den frühen 80ern, leider bald für das nächst bessere Modell verkauft). Einstieg mit ZZ Top.
Sperrmüll und Flohmarkt lieferten allerhand spannende Gitarren und Bässe zum Auseinandernehmen, Reparieren, Umbauen.
Als Bassist spielte ich in verschiedenen Rock-, Funk- und Jazzbands. Konditionstraining und Geldverdienen mit Tanzmusik.
Erste Instrumenten-Reparaturen für andere Musiker.
1989 Bau meines ersten E-Basses (5-String, XLS, durchgehender Hals) im Rahmen einer Jahresarbeit in der Schule – das war die Initialzündung.
1991 Abitur, leider war danach kein Ausbildungsplatz zum Gitarrenbauer frei.
Praktikum beim Gitarrenbauer Helmut Stauder in NRW.
Einstieg bei der Jazzband „What´s new“ - Gigs in ganz Deutschland und der Schweiz (bis 2007).
Bau des zweiten E-Basses (5-String, durchgehender Hals). Bis heute ist er mein Hauptinstrument und hat mich auf Hunderten von Gigs begleitet.
Besuch der ersten Ausstellung „Handgemachte Edelbässe aus Deutschland“. Damit stand meine Entscheidung: genau solche Instrumente will ich bauen!
Erfolgreicher Abbruch des Mathematik-Studiums (am 2.Tag).
1992 erstes Praktikum bei Gerald Marleaux in Clausthal - eine gute Zusammenarbeit bahnt sich an. Erster Mitarbeiter, die gemeinsame Arbeit nimmt Fahrt auf.
Leider ruft die Vaterlandspflicht doch noch - gerade jetzt, wo die Firma abgeht. Also habe ich mir eine Zivildienst-Stelle mit Schreinerei und vielen Überstunden besorgt, dort baute ich Therapie-Instrumente und abends E-Gitarren. Überstundenabbau, Urlaub und Wochenenden verbrachte ich bei Marleaux BassGuitars. Wir hatten zu tun ohne Ende.
1994 - 2007 war ich Compagnon bei Marleaux BassGuitars. Bau von ca 2000 E-Bässen, Serien und viele Sonderanfertigungen sowie Custom Gitarren. Kooperationen und Fertigung für andere Hersteller. Besuch von Messen im In- und Ausland.
Währenddessen als Bassist der Jazz-Funk-Soul Band „Big D“ in Niedersachsen unterwegs.
2000 legte ich die Prüfung zum Zupfinstrumentenmacher (Gitarrenbauer) an der Berufs-Fachschule Mittenwald ab...und das, obwohl ich mir nicht die Haare vorher kurz geschnitten hatte, wie vom Lehrer gefordert...
2007 ging ich zurück in die Heimat. Nachholen was alles hinter dem vielen Instrumentenbau liegengeblieben war: Hochzeit, Kind, Kauf des ersten eigenen Autos, Hausrenovierung. Und endlich wieder richtig viel Musik machen. Und dafür Üben, Üben, Üben.
2008 - 2012 Verschiedene Musik-Projekte, mit der Band „Schulterblick“ (deutschsprachiger Indie-Pop) in ganz Deuschland unterwegs, diverse Tourneen, EP- und Longplayer-Veröffentlichungen.
Projekte, freie Mitarbeit und Messe-Besuche im In- und Ausland für einige namhafte deutsche Gitarren- und Basshersteller.
2013 - 2022 war ich mit meiner eigenen Band „Simeon“ (deutschsprachiger Funky-Pop mit viel Soul, Funk und HipHop) mit vielen Hunderten Konzerten in ganz Deutschland unterwegs, diverse Tourneen und Tonträger-Veröffentlichungen. Studio-Arbeit, Clubs und Festival-Bühnen, spannende Kooperationen. Aber auch unzählige Autobahnkilometer, miese Unterkünfte oder übellaunige Veranstalter – der ganze Rock 'n' Roll eben.
2019 meldete ich mein Gewerbe als Gitarrenbauer an und machte Reparaturen und Sonderanfertigungen in meiner schönen, alten Werkstatt.
Seit 2022 entwickle ich meine eigene Bass- und Gitarrenmodelle.
Zwei Dinge ziehen sich durch mein Leben: meine Liebe zum lebendigen Werkstoff Holz und die Freude daran, ihn zu verstehen und selbst zu formen und zu bearbeiten. Schon als Kind habe ich viel mit Holz gebastelt und gebaut. Ich wollte erst Bootsbauer, dann Geigenbauer werden. Und zum anderen die Begeisterung und Leidenschaft für Gestaltung – ob als Musiker oder Instrumentenbauer. Heute kann ich in meiner Profession beides verbinden: Holz mit meinen Händen in Form und Funktion und zum Klingen zu bringen.